In Memoriam: Benjamin (26.12.2000, 21.55 Uhr – 21.03.2015, 17.55 Uhr)

benni3.201006Heute morgen, kurz bevor ich aufwachte, träumte ich, dass ein junger Mann an meinem Bett stand, der unseren Kater Benjamin in seinen Armen hielt und streichelte. Der junge Unbekannte hatte dunkle, kurzgeschnittene Haare und ein freundliches Gesicht und schien sich darüber zu freuen, eine Katze zu haben. Dann drehte er sich um und ging er einfach mit ihm weg.

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Die Struktur des Tarots

Die Struktur des Tarots ist leicht zu erfassen: Ein Kartendeck besteht in der Regel aus 78 Karten. Diese setzen sich zusammen aus 22 sogenannten „Großen Arkana“ sowie den 56 „Kleinen Arkana“. Die Kleinen Arkana lassen sich wiederum aufteilen in 40 Zahlenkarten sowie 16 Hofkarten und gleichen somit in Struktur und Aufbau den herkömmlichen Spielkarten. Schwieriger und teilweise auch für Kontroversen sorgend ist viel mehr die Tatsache, dass den Großen Arkana teilweise mehr Gewichtung beigemessen wird als den restlichen Karten.

Unklar blieb bislang aber auch die Frage, ob die Großen Arkana irgendwann einem Kartendeck hinzugefügt wurden und daraus der Tarot entstand – oder ob sie schon immer vorhanden waren, doch teilweise aus den Kartendecks entnommen wurden, woraus sich die heutigen Spielkarten gebildet haben. Diese Unklarheit resultiert aus dem Umstand, dass die Geschichte und Herkunft des Tarots leider noch im Dunkeln liegt. Dass man im Mittelalter den Spielkarten so genannte „Tugendkarten“ hinzufügte, um das kartenspielende Volk gleichzeitig an die guten Vorsätze zu erinnern, gab auch schon Anlass zur Vermutung, dass es sich bei den Großen Arkana um absichtslos geschaffene Karten handeln könnte.
Doch meine persönliche Beschäftigung mit Archetypen und alten Weisheiten (wie beispielsweise dem Mayakalender) hat mich gelehrt, dass es sich bei den Großen Arkana um ein uraltes Weisheitsystem mit archetypischen Hintergründen handelt. Ob man nun den Großen Arkana nun mehr Gewicht beimisst als allen anderen Karten im Tarot (wie es so manche Kartenleger tun), ist Ansichtssache. Doch abgesehen von der Gewichtung unterscheiden sich die Karten in der Symbolik uns sprechen auf diese Art und Weise unser Unbewusstes an:

1. Die Großen Arkana – unsere Urerfahrungen
Ihre Bezeichnung leitet sich aus dem lateinischen „arcanum“ ab und bedeutet „Geheimnis“. Wie bereits erwähnt, handelt sich es sich bei den Großen Arkana um archetypische Bilder, was bedeutet, dass sie Urerfahrungen des Menschen widerspiegeln. So wird der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, dem der Fragende offen und neugierig gegenübersteht, häufig durch die Karte „0 Der Narr“ versinnbildlichtTiefe Einschnitte oder Abschiede werden durch Karten wie „XIII Der Tod“ oder „XVI Der Turm“ angezeigt. Erfolgreich gemeisterte Situationen, aber auch Selbstsicherheit werden beispielsweise durch die Karte „I Der Magier“ gekennzeichnet.

2. Die Kleinen Arkana- die inneren und äußeren Kräfte
Sie verkörpern in der Regel Kräfte, die entweder im Fragenden oder in seinem Umfeld wirken. So kündigt beispielsweise die Karte „6 der Stäbe“ einen kleinen Erfolg, positive Nachrichten oder Erfolg an, während die „10 der Schwerter“ auf einen willkürlich und abrupten Abbruch hinweisen können. Asse kennzeichnen Chancen, die im Außen vorhanden sind, doch vom Fragenden wahrgenommen werden müssen.

3. Die Hofkarten – das Rollenverhalten der Menschen
Die Hofkarten symbolisieren Personen im Umfeld des Fragenden oder den Fragenden selbst. Das Element bzw. die Farbe – Stäbe, Kelche, Schwerter oder Münzen – beschreibt die Eigenschaft dieser Menschen. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Hofkarten nie Personen charakterisieren oder gar Auskunft darüber geben, in welchem Tierkreiszeichen eine Person geboren wurde (wie manche „Wahrsager“ versuchen), sondern beschreiben, wie der Fragesteller oder andere Personen sich in Bezug auf das Fragethema verhalten – eben welche „Rolle“ sie dabei einnehmen.
Die Hofkarten werden leider häufig stiefmütterlich behandelt, weil ihre Rolle in den Kartenbildern häufig sehr schwierig zuzuordnen ist. Doch hat man ihre Funktionen einmal richtig verstanden, sind sie sehr klar und geben tiefe Einblicke in Situationen mit den involvierten Menschen.

Es spricht nichts dagegen, den Tarot nur mit einem Teil der oben genannten Karten zu befragen oder die Karten in diese Gruppen aufzuteilen: Die Großen Arkana für grundlegende Erfahrungen, die kleinen Arkana für Alltagsereignisse oder Erfahrungen und die Hofkarten, um mehr über das „Who is Who“ im Tarot in Erfahrung zu bringen. Viel Spaß damit!

Chinesische Symbole, Teil IV

ChinesischeSymbolik4Weiter geht es heute wieder mit Symbolen aus der chinesischen Mythologie, die auch im Tao Te King sowie im I Ging eine tragende Rolle spielen.
(Dieser Beitrag ist eine Fortsetzung der bereits bestehenden Artikel über chinesische Symbolik. Um einen Überblick über alle Beiträge zu erhalten, besuchen Sie bitte die Kategorie „I Ging“ in diesem Blog).

Pflaume: Die fünf Blütenblätter des Pflaumenbaums versinnbildlichen die fünf Elemente, werden aber auch mit den fünf Glücksgöttern aus dem chinesischem Volkglauben in Verbindung gebracht. Heute ist das chinesische Wort für „Pflaumenblüte“ ein normaler Mädchenname, war aber für lange Zeit auch eine Metapher für die Nebenfrau eines verheirateten Mannes. Noch heute ist die Pflaumenblüte eine Sybmol für die Ehe oder den Beischlaf. Ist hingegen von „Pfirsich- und Pflaumenblüten“ die Rede, dann sind die Jünger eines Meisters gemeint. Die Pflaume ist nach dem Winter der erste Baum, der blüht und aus diesem Grund spielt sie in der chinesischen Symbolik eine große Rolle. Wie die Kiefer und einige Bambusrten gilt die Pflaume als sehr beständig und robust – beide bestehen auch in der kalten Jahreszeit, sind frostrestistent und unverwüstlich.

Phoenix: Bei dem Phoenixvogel handelt es sich um eines der vier Fabeltiere aus der chineischen Mythologie. Diese vier Fabeltiere waren Drache, Einhorn, (später: Tiger), Schildkröte und Phoenix.Diese vier Fabeltiere stehen auch für die vier Hiimmelsrichtungen Osten, Westen, Süden und Norden.

Pille der Unsterblichkeit: Hier handelt es sich um einen uralten Mythos im chinesischen Volksglauben und um ein sehr weit verbreitetes Ideal im antiken und mittelalterlichen China. Neben der Herstellung dieser Unsterblichkeitspille gab es auch zahlreiche Atemtechniken, die den Taostien zumindst ein langes Leben garantierten. So gibt es zahlreiche Volksgottheiten, die ebenfalls den Status der Unsterblichkeit erlangt haben, die in einer Art Zwischenwelt zwischen der materiellen, irdischen Wirklichkeit sowie der geistigen Welt existieren sollen. Konfizius hingegen lehrte keine körperliche Unsterblichkeit, sondern verstand darunter den Ruhm berühmter Persönlichkeiten, deren Name in den Geschichts- und Heldenbücher.

Ratte: Sie spielt im chinesischem Zodiak eine wichtige Rolle, dort gilt sie nämlich als schlau, geschickt, anpassungsfähig und mutig. Ein Merkmal der Ratte ist auch, dass sie auch unter den widrigsten Umständen als überlebensfähig gilt. Im hinesischen Alltag hingegen sieht es anders aus – hier kommt die Ratte genauso schlecht weg wie in unserer westlichen Welt und wird ebenso gejagt und getötet. Im Südwesten Chinas hingegen gilt die „große Bambusratte“ (eine Rattenart, die sich in erster Linie aus Bambusblättern und -sprossen ernährt) als kulinarische Köstlichkeit.

Rind: Das Rind wird häufig auch durch einen Ochsen oder Wasserbüffel versinnbildlicht. Wie die Ratte kommt auch das Rind im chinesischen Zodiak vor – es steht hier für Arbeit, Arbeitskraft, Gutwilligkeit, Einfluss, aber auch Kampf und Eifersucht. Das Rind war das Tier, das den Pflug des kaiserlichen Gespanns auf den jährlichen Zeremonien zog. Diese Zeremonie, die mehrere Tage dauerte, fand immer im Frühjahr statt und leitete die Vegetationsperiode ein.

Schaf: Auch das Schaf ist im Tierkreis der chinesischen Astrologie von Bedeutung. Das Schaf erscheint häufig auch als Ziege, was vermutlich auf der Tatsache resultiert, dass das Schriftzeichen für beide Tier im Altchinesischen das gleiche ist.Das Schaf bzw. die Ziege gitl in der chinesischen Astrologie für Kindlichkeit, aber auch Durchsetzungsvermögen.

Schlange: Und zu guter Letzt nochmal ein Tier aus dem chinesichen Tierkreis. Zwar gilt sie in der chinesischen Mythologie als schlau, wendig und intelligent, aber auch als – ähnlich der westlichen Anschauung – als hinterlistig und verschlagen. Vor allen Dingen ist Ihre gespaltene Zunge ein wichtige Sinnbild; so heißt es, dass Menschen, die unter einer „Schlangenzunge“ geboren wurden, „doppelzüngig“ reden, also häufig sehr lügen. Gleichzeitig findet man Schlangen in China sehr häufig auf dem Speiseplan und gelten – je nach Art – auch häufig als teure Delikatesse. Schlangenleber und Schlangengalle gelten als wichtige Arznei gegen Lungenkrankheiten – hierfür werden Schlangen auf so genannten Schlangenfarmen sogar eigens gezüchtet.