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Lady Harris und die Korrespondenz mit Crowley, Teil II

Ein Brief von Lady Frieda Harris datiert auf Montag, den 18. September 1939. In diesem Schreiben teilt sie Crowley mit, dass die 10 der Schwerter fertiggestellt worden sind und bittet ihn, sich nach Rahmen für die Bilder zu erkundigen. Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass Crowleys Wissen komplex und seine Erklärungen schwierig sind; Harris’ Anmerkung am Ende des Briefes, sie sei “nur unterdurchschnittlich intelligent” dürfte in diesem Zusammenhang ironisch gemeint sein.

Lieber Aleister,

vielleicht möchten Sie zu Le Chatier Sarve in die St.-James-Street gehen und dort nachfragen, ob man dort meine Zeichnungen auf die gleiche Weise wie das Ihnen vorliegende Muster mit einem Passepartout versehen lassen kann. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, könnten Sie auch eines mitnehmen. Fragen Sie auch bitte nach dem Preis. Ich habe an Green & Stone gedacht, doch die haben im Moment keine guten Mitarbeiter und sind deshalb nicht vertrauenswürdig. Es gab einen sehr guten Mann auf der linken Seite abwärts der Pelham Street, ein kleiner Laden mit ein paar aufgehängten Rahmen, und sollte es diesen noch geben, dann war das der Laden, der sehr gute und nicht allzu teure Rahmen- und Passepartoutarbeiten für Nick erledigt hat, doch ich habe den Namen vergessen. Die Rowley Gallery in der Church Street / Notting Hill Gate könnte die Arbeit auch machen, aber dort sind sie sehr pingelig und eigensinnig. Mir ist es besonders wichtig, dass die Zeichnungen mit einem nicht-brennbarem Talk abgedeckt werden, wofür der verstorbene Mitarbeiter bei Gates bekannt war. Vielleicht könnten Sie Blow-Bubbles dazu bewegen zu verraten, wie das Mittel genannt wurde.

Ich finde  die Namen der Karten im Inhaltsverzeichnis, das sie an alle versandt haben, unklar. Tatsächlich hat es mich Stunden gekostet, sie zu sortieren und herauszufinden, welche was bedeuten. Sie sind viel zu reißerisch und ich bevorzuge die alten Namen, Sie nicht? Ich hasse all diese geschwollenen Worte und habe das Gefühl, bei Taliesin *) gelandet zu sein.

Wie soll ich die Einfassung bedrucken lassen? Ich möchte nämlich nichts verkehrt machen, die Arbeit ist sehr mühsam.

Ich habe die 10 der Schwerter fertiggestellt und prompt entsendet Russland die Armee.**)  Auf was steuern wir nur zu. Sie haben mir die Hinweise zum Narren nicht geschickt. Haben Sie es be-merkt? ***)

Haben Sie gesehen, dass alle Sephirots im Index falsch geschrieben sind, fast alle – es wäre ein furchtbares Ärgernis, wenn sie so gedruckt werden würden. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass Sie Tzaddi – Den Herrscher deutlich ausgeführt haben. Haben Sie keine schematische Darstellung? Ich habe Ihr Buch Ann Christie an den Abenden vorgelesen und obwohl sie sehr interessiert ist, konnte sie Ihr Buch nicht verstehen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es am Ende auch werde. Es wird um den Punkt gehen, welches Argument das beste ist. Gibt es einen bestimmten Grund für die beiden Schlaufen, außer der Geheimhaltung? Sicherlich! Und wenn nicht, warum nicht die Schlaufe lösen und den Herrscher mit der 17 oder IV oder 4 oder 17 nummerieren, wie den Stern, ebenso die Stärke XI und die Ausgleichung VIII. Ich rechne damit, dass ich noch sämtliche falsch habe, und sollte das der Fall sein, dann müssen Sie deutlicher in Ihren Ausführungen sein sein, denn ich bin nur unterdurchschnittliche intelligent.

Á bientôt,

Frieda Harris

P.S: Aufgrund des Benzinverbots kann ich nicht Fox besuchen, und  auch er kann nicht kommen und mich sehen. Und wer ist Miss…?  Ich versuche mal eine graphische Darstellung, vielleicht können Sie eine grobe Schätzung vornehmen:

[         ….Zeichnung…         ]

Und ich glaube, wir können die 4 + 17 auf einem Schwenkarm drehen. Ziemlich lustig die Vorstellung, dass auch die Sonne den Zodiak rundherum abgebildet haben könnte.

*)  Taliesin:  war ein historischer Barde, der Werke in walisisch verfasste.

**) Es ist offensichtich, dass hier der Einmarsch der russischen Armee in Ostpolen am 17. September 1939 gemeint ist.

***) “be-merkt”: im Original schrieb Lady Harris: “Did you no-tice?”, also “notice” getrennt und ich konnte nicht in Erfahrung bringen, auf was sie hier anspielen möchte.

„Ich habe auch nicht mehr als ein wöchentliches Taschengeld“ (Lady Harris und die Korrespondenz mit Crowey, Teil III).

Das waren Worte von Lady Frieda Harris, die sie in einem Brief an Aleister Crowley richtete und ihn in diesem Zusammenhang darauf hinwies, dass nicht mehr Geld von ihr zu erwarten sei. Über das “Enfant terrible” Crowley und sein Tarotwerk gibt es zahlreiche Berichte. Die Frau hingegen, die für die Realisierung seines “Tarot Toth” sorgte, wird oftmals nur namentlich erwähnt. Das mag auch daran liegen, dass die Künstlerin trotz des umfangreichen Tarot-Projekts mit Crowley konsequent auf ihre Anonymität bestand. Hier ein wahrer Bericht über Lady Frieda Harris. 

harris-clip1Lady Frieda Harris wurde als Marguerit Frieda Bloxam 1877 in London als Tochter eines Chirurgen geboren. Durch ihre Heirat mit Sir Percy Harris, Chef der liberalen Partei Englands, wurde sie zu „Lady Harris“. Nach außen sollen Sir und Lady Harris ein sehr widersprüchliches Paar gewesen sein. So war Frieda Harris lebhafter Natur, ging gerne aus und als “Party-Löwin” bekannt, während Sir Percy Harris den typischen Politiker des 19. und 20. Jahrhunderts verkörperte. Weniger überraschend dürfte hingegen die Tatsache sein, dass Crowely sich nicht mit Sir Harris verstand und es demzufolge zu Spekulationen und Gerüchte über eine mögliche Affäre von Lady Harris gab. Was ihr Verhältnis mit Crowley anging, soll jedoch nie über mehr als ein “platonisches Verhältnis” gesprochen worden sein.
Grundsätzlich galt Lady Harris als charakterfeste und willensstarke Persönlichkeit, was ihr mit der Zusammenarbeit mit Crowly sicherlich sehr hilfreich war. Auch war sie bekannt als Individualistin – so soll sie sich im Alter von 61 Jahren die Haare
auffallend rot gefärbt haben, was für die damalige Zeit sehr außergewöhnlich war. Lady Harris war Mitglied des “Co-Masonry”, einer Absplitterung der Freimaurer, in der Frauen im Gegensatz zu den traditionellen “Freemasonry” einen gleichwertigen Status hatten. Sie nutzte dort ihr künstlerisches Talent für ihre esoterischen Tätigkeiten. Unter dem Pseudonym “Jesus Chutney” schrieb sie auch Verse. Aleister Crowley begegnete sie 1937. Zu dieser Zeit war Crowley auf der Suche nach einem talentierten Künstler, mit dem er sein geplantes Tarotprojekt realisieren konnte. Sein “Headhunter” war Clifford Bax, Autor und Herausgeber eines Kunstmagazins. Clifford schlug zunächst zwei Künstler vor, nämlich Meum Stewart und Leslie Blanche, doch sie waren an einer Zusammenarbeit mit Crowley nicht interessiert. So lud er Frieda Harris ein, die ihm vermutlich durch die Verbindung zu Masonry bekannt war.

harris1-11Durch ihre Mitgliedschaft waren Frieda Harris sämtliche Rituale vertraut, doch ihr okkultes Wissen war noch lückenhaft. So wird
auch vermutet, dass es Crowley war, der ihr später nahelegte, die Texte von Rudolf Steiner zu studieren, da diese wichtige Aspekte für das Entwerfen eines Tarotdecks beinhalteten. Irgendwann im Jahre 1937 begann Lady Harris Unterricht bei Oliver Whicher and George Adams zu nehmen, wo sie Stunden in “Projective Geometry base upon the teachings of Steiner und Goethe”“(„Projektive Geometrie nach den Lehren von Steiner und Goethe”) nahm. Harris galt als aufmerksame und ehrgeizige Schülerin. Sie informierte Whicher darüber, dass sie den Plan hatte, geometrische Figuren in den Toth-Tarot, mit dessen Entwürfen sie gerade begonnen hatte, mit einfließen zu lassen. Trotz Whichers Abneigung gegen alle “Crowley’schen” Ideen ermunterte er Lady Harris in ihren Absichten.
Im Jahre 1938 wurde Frieda Harris dann auch “offiziell” zu Crowley’s Anhängerin. Crowley führte sie detaillierter in die verschiedenen Arten der Divination ein. Auch hier zeigte sich Lady Harris sehr diszipliniert und zielstrebig. So soll sie auch auch dem Studium des I Gings – Crowley’s damaliges Lieblingsorakel – entschieden haben. Zeitgleich wurde Frieda Harris Mitglied im Orden “Ordo Templi Orientis” (O.T.O.).

Wie der “Crowley Tarot” entstand

Zwischen 1939 und 1944 malte Lady Harris unter Anleitung von Crowley den ägyptischen Tarot (“Toth Tarot”) und im Jahre 1941 erschien Crowley’s “Buch Toth” dazu. Es heißt auch, dass Lady Harris den Tarot gar nie richtig gekannt haben soll, was sie auch zugab. Jedenfalls tat dies der Lebendigkeit und Ausdrucksstärke dieser Karten keinen Abbruch. An Crowley schrieb sie: “Warum habe ich nur kein lebendiges Feuer, das diese Schönheiten musikalisch illustrieren könnte. Mit Farbe allein kann ich es nicht schaffen. Wessen ich bedarf, sind nicht Farbkreide, sondern Poesie und Musik und Licht.” (aus: Vorwort aus dem “Buch Toth” von Aleister Crowley).
Lady Harris war nicht nur für Ihren Ehrgeiz bekannt, sondern auch dafür, dass sie sich in Arbeit stürzen konnte. Es heißt außerdem, dass sie die Bedeutungen der einzelnen Karten des Toth Tarots während ihrer Arbeit daran buchstäblich erlebt hat. So wird in diesem Zusammenhang berichtet, dass die aktuellen Ereignisse in ihrem Leben stets das Thema der Karte, an der sie gerade arbeitete, widerspiegelte. So soll sie beispielsweise sämtliche Arten von Verspätungen oder Unfällen erlebt haben, als sie dabei war, die Karten 8 und 9 der Schwerter zu malen.

“Ich habe auch nicht mehr außer ein wöchentliches Taschengeld”

In der Überlieferung heißt es, dass Lady Harris während ihrer Zusammenarbeit mit Crowley ihm ständig Stipendien zukommen ließ, um das Tarotprojekt auch finanziell zu unterstützen. Auch soll sie ihren sozialen Kontakte genutzt haben, um weiterere Förderer zu finden, damit Ausstellungen für die gemalten Karten sowie Kataloge finanziert werden konnten. Doch noch existierende Schriftstücke belegen, dass Lady Harris Crowley zwar unterstützte, dies ihr jedoch nicht einfach so mühelos gelang, wie es heute häufig dargestellt wird. Dass Lady Harris selbst sehr eingeschränkt war und an die Grenzen der finanziellen und psychischen Belastbarkeit gelangte, geht klar aus einem Brief vom 10. Mai 1939 vor, den sie an Crowley richtete und der  tiefe Einblicke in die damalige finanzielle Abhängigkeit der Frauen gibt: “Ich schätze Ihre Freundschaft und den Unterricht mit ihnen sehr, aber dies alles wird durch Ihre Versuche, mich als Ihr Bank- und Finanzberater zu gebrauchen, stark belastet. Ich habe Sie mehrmals darüber informiert, dass ich selbst nichts habe außer ein wöchentliches Taschengeld. Ich habe Ihnen alles gegeben, was ich entbehren konnte. Wenn Sie damit rechnen, mithilfe des Tarots an Geld zu kommen und hierfür meine Position gebrauchen möchten  – dann tut es mir leid, ich bin nicht geeignet für so eine Unternehmung, da ich anonym bleiben möchte, wenn die Karten veröffentlicht werden.” Sie erwähnte in diesem Zusammenhang auch sinngemäß, dass sie nicht die Absicht hätte, “traurige Berühmtheit” zu erlangen – ob damit der Kontakt mit Crowley oder nur der Tarot gemeint war, geht aus besagtem Schreiben nicht hervor (Quelle: Briefe von Harris an Crowley, die im Original überliefert wurden (über die Korrespondenz mit Crowley wird es später mal einen eigenen Blogeintrag geben).
Dass diese geistigen Anstrengungen sowie der emotionale Druck ihren Tribut forderten, ist nur unschwer nachzuvollziehen. So wird auch berichtet, dass Lady Harris mit der Zeit immer launischer und teilweise auch unberechenbar wurde. Crowley soll davon offensichtlich beunruhigt gewesen sein und schickte sich an, Lady Harris um die Rechte an dem Tarot zu bringen, indem er sich rasch zwei Drittel der Investitionen sicherte. Doch trotz allem wurde Frieda Harris im Vorwort des Buches Toth von Crowley mit Lob und Anerkennung übergossen.

Die Veröffentlichung der Karten

Die Veröffentlichung der Karten fiel teilweise mit dem zweiten Weltkrieg zusammen und brachte einige Probleme mit sich. Das Papier war streng rationiert und Crowley ohnehin ständig knapp bei Kasse. Hinzu kam Aleister Crowley’s zweifelhafter Ruf, der Lady Harris beunruhigte und zu weiteren Spannungen zwischen den Beiden führte. So schrieb sie an Crowley, dass sie damit beschäftigt war, “den Verdacht zu zerstreuen, dass Sie, Aleister Crowley, entweder versuchen, die Öffentlichkeit auf den Arm zu nehmen oder sie mit einer neuen gefährlichen Weltanschauung zu vergiften.” (aus dem Vorwort des “Buch Toth” von Aleister Crowley). Des Weiteren ist überliefert, dass Lady Harris jede erdenkliche Anstrengung unternahm, die Karten bekannt zu machen – trotz des Geldmangels und unter Wahrung ihrer  Anonymität. 1944 gelang auch die Veröffentlichung von Crowley’s “Buch Toth” unter seinem Pseudonym “The Master Therion” mit einer limitierten Auflage von 200 Stück. Da das Buch durch den O.T.O. veröffentlicht wurde, ist anzunehmen, dass dies auf die Initiative von Lady Harris gelang, doch das Kartendeck sollt noch einige Jahre unveröffentlicht bleiben. Als Aleister Crowley 1947 in Hastings (England) starb, war Frieda Harris bei ihm. Sie telegrafierte die Nachricht an den O.T.O., mit dem sie dann auch ihre Arbeit nach Crowley’s Tod fortsetzte. Pläne für die Veröffentlichung der Karten jedoch scheiterten zunächst.  Crowley hatte Lady Harris als seine Testamentsvollstreckerin ernannt – ein Beweis dafür, dass trotz aller Bedenken und Meinungsverschiedenheiten eine Vertrauensbasis bestand. Nach Crowley’s Tod soll Lady Harris in Betracht gezogen haben, die Originalwerke der Karten zu verkaufen, entschloss sich aber dann, die Werke Gerald Yorke zu überlassen, der sie nach London brachte, wo sie heute noch im British Museum of Art ausgestellt sind. Auch bedürfen die Bilder bereits seit geraumer Zeit dringend einer Restaurierung, denn die Materialien, die Lady Harris verwendete, waren aufgrund der Kriegszeit von minderer Qualität.

Lady Frieda Harris starb am 11. Mai in 1962 in Srinagar (Indien).  Die Veröffentlichung des Thoth Tarots durfte also weder Crowley noch sie selbst erleben, denn erst 1969 veröffentlichte der O.T.O.  mit Hilfe des Verlagshauses Llewellyn Publications erstmals eine vollständige Farbausgabe der Karten in einer stattlichen Auflage. 1977 erschien bei Samuel Weiser Inc. und U.S. Games Inc. eine höherwertige Ausgabe. 1987 dann veröffentlichte hier in Deutschland der Urania Verlag mit Hilfe der AGMüller die Karten in der uns heute bekannten Art und Qualität.

Chinesische Elementenlehre – 木 Mù (Holz)

IGing15-HolzHolz ist das erste Element innerhalb den Fünf Wandlungsphasen. Es steht für Wachstum und für Neubeginn, denn es ist jenes Element, das um Gestaltung ringt und sich entfalten möchte. Ebenso versinnbildlicht das Holz die Initialzündung, den Aufbruch beziehungsweise den Beginn einer Sache – und dementsprechend ist seine Bewegungrichtung steigend, also nach oben gerichtet. So steht das Holz für Aktivität und Mut, ebenso für Neugierde und Kreatitivtät.

Aus der Sicht der Polarität besitzt das Holz von Grund auf eine schwächere Yang-Qualität; dies bedeutet, dass es in seiner Grundpolarität männlich ausgerichtet ist, aber in einer gemäßigten Form. In Verbindung mit der Yin-Qualität (also der weiblichen und aufnahmebereiten Seite der Polarität) ist Holz ebenso durchsetzungsstark und selbstsicher, wenn auch auf etwas mehr sanftere Art als wie es in Kombination mit dem Yang-Prinzip, wo sehr konsequent und zielgerichtet ist. Holz repräsentiert Emotionen wie Begeisterungsfähigkeit und Optimismus, aber auch Zorn und Rücksichtslosigkeit. Ein Überschuss an Holz kann für Reizbarkeit oder Launenhaftigkeit sorgen, was aber mit dem Element Feuer kompensiert werden kann. Ein Mangel an Holz hingegen bringt häufig Mutlosigkeit, Unentschlossenheit und Verbitterung hervor.

Welches Lebensalter dem Element Holz zugeordnet wird, dürfte demzufolge nicht schwer zu erraten sein: Es ist die Geburt, die Kindheit und die Phase des Wachstums, denn auch in dieser Phase geht es um Entfaltung.

Die entsprechende Himmelsrichtung für Holz ist der Osten, der auch symbolisch für Beginn (Sonnenaufgang) steht. Die zum Holz dazugehörige Jahreszeit ist der Frühling, die entsprechende Jahreszeit der Morgen.

Das Holz wird unterstützt und gestärkt vom Element Wasser, hingegen wird es durch das Element Feuer geschwächt. Seine Entsprechung im I Ging findet das Element Holz in den Trigrammen 巽 “Sun” (Wind/Holz)  sowie 震 “Dschen” (Donner). Im I Ging verfügt das Holz-Element ebenso über eine durchdringende, aber gleichermaßen aufnehmende Kraft.

Chinesische Elementenlehre – 火 Huŏ (Feuer)

IGing14-FeuerDas zweite Element innerhalb der Fünf Wandlungsphasen ist das Feuer. Es versinnbildlich Leidenschaft, Faszination und Enthuisiasmus. Während es beim Element Holz noch um den Aufbruch und die Entwicklung ging, beinhaltet das Feuer die Ausgestaltung.

Das Element Feuer gilt als authentisch, gleichzeitig auch mitteilsam und extrovertiert. Im negativen Sinne wirkt es Druck ausübend, ist egoistisch und mitunter auch aggressiv.  Deshalb ist ein Überschuss am Feuer immer mit einer gewissen Exzentrik verbunden sein, es äußert sich gelegentlich auch hektisch und hysterisch und kann durch das Element Erde gedämpft werde. Ein Feuermangel hingegen kann für Ängstlichkeit und Verwirrtheit sorgen, da hier wiederum der Mut und das “Draufgängertum” fehlt, was aber wiederum mit Hilfe des Elements Holz ausgeglichen werden kann.

In der Polarität entspricht das Feuer einem starken Yang-Prinzip, es handelt sich hier also um männliche Energie in Reinform. So kann es in Kombination mit einem weiteren Yang sehr mitreissend und tatkräftig, aber auch dominant und aggressiv sein. Zusammen mit einer Yin-Qualität ist das Feuer ebenso in Aktion, aber mehr auf die Umwelt aufgerichtet, warmherzig und integrierend.

Überträgt man das Element Feuer auf die menschliche Lebenszeit, dann entspricht es der Zeit der Jugend, die mit Ausbildung und (Weiter-)Entwicklung einhergeht und die Zeit, in der wir etwas aus uns “machen”.

Die zum Feuer dazugehörige Himmelsrichtung ist der Süden, die entsprechende Jahreszeit der Sommer und Tageszeit der Mittag – also immer, wenn die Sonne am höchsten steht.

Das Element Feuer wird vom Element Holz genährt und gefördert – so wie man mit Hilfe von Holz ein Feuer entzündet. Hingegen geschwächt und Unterdrückt wird das Feuer vom Element Erde. Im I Ging entspricht das Feuer dem Trigramm 離 “Li” (Feuer), es hat den Charakter von “abhängig”, weil Feuer grundsätzlich an etwas haften muss, um brennen und sich verbreiten zu können.

Chinesische Elementenlehre – 土 Tŭ (Erde)

IGing13-ErdeDas Element Erde ist das dritte innerhalb der “Fünf Wandlungsprozesse” in der chinesischen Weisheitslehre. Es bildet sozusagen die Mitte und das Zentrum innerhalb der fünf chinesischen Elemente und entsprechend ist auch seine Bedeutung.

Zum einen steht die Erde für die Ernte und zeigt Ergebnisse an – also auch Resultate von jenem, was unter den beide ersten Elementen Holz und Feuer gesät und ausgestaltet wurde. Zum anderen repräsentiert das Element Erde Zuverlässigkeit und Harmonie. So kennzeichnet das Element Erde das sorgfältige Abwägen und die Fürsorge. Es steht außerdem für Bodenständigkeit und Beharrlichkeit. So bringt ein Überschuss an Erde auch zwangsläufig eine gewisse Unbeweglichkeit  und Sturheit mit sich, ebenso auch ein großes Sicherheitsbedürfnis. Ein Mangel an Erde jedoch kann für Strukturlosigkeit, Unzuverlässigkeit oder Orientierungslosigkeit sorgen.

Aus der Sicht der Poloarität beinhaltet die Erde sowohl Yang (männliche Energie) als auch Yin (weibliche Energie und symbolisiert somit die Ausgeglichenheit. In Kombination mit Yang-Qualität  bekommt das Element erde einen soldien, ebenso aber auch logischen und ausdauernden Charakter; zusammen mit Yin äußert sich das Erd-Element fruchtbringend, sorgend und beschützend.

Auf die Lebenszeit übertragen kennzeichnet das Element Erde ebenso das Zentrum, also die Lebensmitte und das Erwachsenenalter. Auch die Himmelsrichtung ist die Mitte. Die entsprechende Jahreszeit für das Erdelement ist der Spätsommer – jene Zeit, in der die Ernte eingefahren wird – und als Tageszeit wird dem Element Erde die Jahreszeit zugeordnet.

Das Erdelement wird von Feuer gestärkt beziehungsweise hervorgebracht. Das Element Metalll hingegen wirkt sich erschöpfend auf die Erde aus. Im I Ging stehen die Trigramme 艮 “Gen” (Der Berg) sowie 坤 “Kun” (Die Erde)” für die Erde, die hier gleichzeitig als stabil und festigend gilt.

Chinesische Elementenlehre – 金 Jīn (Metall)

IGing12-MetallDieses chinesiche Element sorgt nicht selten für Verwirrung, denn es kommt in unserer abendländischen Elementlehre nicht vor. Ebenso beinhalten die Eigenschaften, die man diesem Element zu schreibt, neue Facetten, so dass es kaum einen Vergleich zu unseren abendländischen Typenlehre gibt. Eine Hilfestellung könnte vielleicht die Vorstellung sein, dass es sich bei diesem Element um – jedenfalls unserem westlichen Verständnis nach – ein “strengeres” Erdelement beziehungsweise um ein Erdelement mit dem Einfluss von Luft handelt.

Das Element Metall symbolisiert Sachlichkeit, Präzision und Ehrgeiz. Metallbetonte Persönlichenkeiten beispielsweise agieren sehr kosten- und nutzenorientiert und besitzen einen starken Antrieb, wenn es um die Erreichung ihrer Ziele geht. Sie können nicht nur gut Grenzen ziehen, sondern benötigen auch eigenen Freiraum. Ihre Gefühle zeigen sie in der Regel nicht, sie bleiben dem Gegenüber verborgen. In Verbindung mit der Yang-Qualität versinnbildlicht das Element Metall sehr starken Ehrgeiz und ist ausgesprochen ordnungsliebend. In Kombination mit der Yin-Energie ist es weniger ehrgeizig, dafür aber sehr genau und organisiert, kalkulierend und berechnend und hat außerdem ein gutes Gespür für die natürlichen Rhythmen. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn ein Überschuss an Metall einen übertriebenen Perfektionismus mit sich bringen kann. Ebenso kann ein Übermaß von Metall mit Zynismus, Überlegenheitsgefühlen und Pedanterie einhergehen. Ein Mangel an Metall hingegen kann Argwohn sowie (Selbst-)Zweifel hervorbringen.

Überträgt man das Metall auf die menschliche Lebenszeit, dann ist hier die Lebensmitte bereits überschritten – es handelt sich hier also um die Phase der Ernte sowie der “Nachreife”. Hier lässt sich feststellen, was man im Leben erreicht hat. Die dem Metall entsprechende Jahreszeit ist  der Herbst, die dazugehörigt Tageszeit ist demzufolge der Abend und die Himmelsrichtung ist der Westen.

Das Metall wird vom Element Erde hervorgebracht; geschwächt hingegen wird das Metall von Wasser. Im I Ging findet man das Element in den Trigrammen 兌  “Dui” (Der See) sowie 乾 “Kien” (der HImmel) wieder, die Stärke des Metalls liegt hier in der Reflexion..

Chinesische Elementenlehre – 水 Shuĭ (Wasser)

IGing16-WasserDas letzte Element innerhalb der Reihe der Fünf Wandlungsphasen ist das Wasser. Das Element Wasser kommt auch in unserer abendländischen Astrologie und Elementelehre vor, dennoch wird es in der chinesichen Weisheitslehre ein wenig anders interpretiert.

Das Wasser fließt überall hin, bis in die letzten Winkel. Deshalb gilt es nach  dem daoistischem Weltbild als anpassungsfähig und flexibel, ist aber gleichzeitig  nur scheinbar nachgiebig – schließlich passt sich Wasser zwar an, kann dennoch hartnäckig oder gar zerstörerisch sein (“steter Tropfen höhlt den Stein”). Menschen mit einer Wasser-Betonung gelten deshalb nach altchinesischer Philosophe als kommunikativ und aufmerksam, aber auch leidenschaftlich, eifersüchtig oder manipulierend. Spätestens hier wird klar, dass das chinesische Wasser-Element unserer abendländischen Auffassung nach in etwa einer Mischung aus Luft und Wasser entspricht.

Das Wasser-Element besitzt grundsätzlich starke Yin-Kraft, ist also weiblich und passiv. In Kombination mit einer Yang-Qualität bringt das Wasser Neugierde, Reiselust, Forscherdrang sovie verbale Stärke hervor. In Verbindung mit der Yin-Energie äußert sich die Neugierde mehr im künstlerischen Bereich und wird mit Meditation und tiefen Gefühlen in Verbindung gebracht. Ein Überschuss an Wasser kann häufig für Gefühlskälte und Humorlosigkeit sorgen, ebenso für Misstrauen oder gar Paranoia. Ein Mangel an Wasser wird mit Phantasielosigkeit, Willensschwäche und/oder Schreckhaftigkeit in Verbindung gebracht.

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Element Wasser um das letzte innerhalb der chinesischen Elementelehre, demzufolge steht es für den Lebensabend und das Lebensende. Die entsprechende Himmelsrichtung ist der Norden, die adäquate Jahres- und Tageszeit dazu ist der Winter und die Nacht.

Das Element Metall wird gestärkt durch das Element Wasser; geschwächt wird es hingegen von Holz. Im I Ging findet das Wasser seine Entsprechung im Trigramm 坎 “Kan” (das Wasser) und besitzt die Eigenschaft “fließend”.

Legesystem „Schneller Überblick“

LS-SchnellerUeberblickDiese Legemethode bietet einen Überblick über die wichtigsten Themen im Leben. In diesem Beispiel sind die relevanten Themen wie „Beruf“ und „Zuhause“ zu sehen. Natürlich kann diese Legung auch um beliebig weitere Karten erweitert werden.

Ziehen Sie 5 Karten und legen Sie sie wie in der Beschreibung aus.  Das bedeuten die einzelnen Positionen:

1 = Beruf/Arbeit
2 = Zuhause
3 = Unerwartetes
4 = Deine persönliche Rolle
5 = Vorläufiges Ergebnis

Viel Erfolg und gute Karten!

 

 

 

Westliche und chinesische Elemente im Vergleich

IGing17Die Theorie der Elemente ist fest in unserem Bewusstsein verankert, dienen diese Elemente doch als Urprinzipien allen Lebens, aus dem die Stoffe zusammengesetzt sind. Auch wenn die moderne Wissenschaft diese Elemente schon längst abgelegt hat und wir heute beispielsweise auch wissen, dass Feuer kein Element, sondern ein chemischer Wandlungsprozess ist, kennt aber die moderne Naturwissenschaft mit den vier Aggregatzuständen ähnliche Lebensbausteine.

Auch in unserer abendländischen Astrologie und im Tarot spielen die vier Elemente eine große Rolle, sie bilden sozusagen die Basis der einzelnen Grundbedeutungen. Hat man als Tarotkundiger die Elemente und die Zahlenmystik sowie die Kombinationen beider Betrachtungsweisen einmal richtig verstanden, dann erübrigen sich weitere Nachschlagewerke bezüglich der einzelnen Kartenbedeutungen. Sehen wir uns zunächst die Elemente näher an:

Sorgt für „Action“ – Feuer: Das Element Feuer entspricht im Tarot den Stabkarten. Es steht für den Tatendrang und die Energie in uns und symbolisiert Schöpferkraft, Initialisierung und Impulsivität. Treten mehrere Stabkarten in einem Kartenbild auf oder ist ein Horoskop „feurig“ geprägt, kann man davon ausgehen, dass das Thema entsprechend voller Energie und Enthusiasmus steckt. Das Feuer ist notwendig, um uns Ansporn zu geben, uns zu Taten zu bewegen und Ideen zu realisieren. Es sorgt auch für Lebensfreude. Ein Überschuss an Feuer hingegen kann uns zu impulsiven und unüberlegten Handeln verleiten.

Für das richtige „Feeling“ – Wasser: Das Element Wasser steht im Tarot für den Satz der Kelche, die je nach Kartendeck auch als „Becher“ oder „Schalen“ bezeichnet werden. Das Wasser spiegelt unsere Gefühle und Empfindungen wider, aber auch die Empfänglichkeit für die Emotionen anderer sowie die Phantasien und das Irrationale spielen bei diesem Element eine große Rolle. Ohne Wasser wären wir phantasielos, kalt und ohne Empathie. Ein Zuviel an Wasser birgt die Gefahr der Träumerei und unrealistischen Erwartungen und kann uns launisch und unreif erscheinen lassen.

Verantwortlich für Geistesblitze – Luft: Das Element Luft wird im Tarot durch die Schwerter dargestellt und repräsentiert die Welt der Gedanken und Ideen. Die Luft zeigt also alles Abstrakte an, sie gibt uns die Kraft des Unterscheidungsvermögens und der Logik. Ein Kartenbild, welches ausschließlich aus Schwertkarten besteht, lässt uns oftmals erschrecken, da die Schwerter die Welt des kühlen Intellekts, aber auch der Prüfungen und Sorgen anzeigen. Aber auch ohne Luft wären wir hilflos, denn wir brauchen die Kraft des Verstandes, um mit notwendiger Subjektivität und Differenzierungsvermögen an die Dinge heranzugehen. Die Luft hilft uns auch, Ideen zu entwickeln und die Wahrheit zu finden. Ein Zuviel an Luft steht für den bekannten „Luftikus“ und kann uns kühl und unbeständig, aber auch kopflastig und sorgenvoll erscheinen lassen.

Garantiert Bodenhaftung – Erde: Das Erdelement entspricht den Münzen im Tarot, die manchmal auch als „Pentakel“ oder „Scheiben“ bezeichnet werden. Die Münzen drücken die Bedeutung dieses Elements bereits aus: um den komplizierten Tausch von lebensnotwendigen Gütern zu vereinfachen, führte man den Geldhandel ein. Die Münzen stehen also nicht nur für alle finanziellen Belange und Geschäfte, sondern generell für die Welt des Greifbaren und Stofflichen. Deshalb stehen die Münzen auch für unsere Sinne. Das Erdelement verleiht uns Sinnlichkeit und Ausdauer und sorgt für die nötige „Bodenhaftung“. Es unterstützt uns darin, Dinge zu konkretisieren. Ein Zuviel an Erde birgt die Gefahr der Schwerfälligkeit, Einfachheit sowie Hab- und Vergnügungssucht.

Die chinesische Elementenlehre

Soweit die westlichen Elemente. Ein verwandtes Konzept ist die chinesische Fünf-Elemente-Lehre. Es handelt sich hier um ein verwandtes Modell, das über die Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer verfügt. Diese fünf  Elemente bilden den Grundstock für alle chinesischen Weisheiten, und gehen weit über den Begriff der „Esoterik“ hinaus; sie  erstrecken sich auf so uralte Disziplinen wie die traditionelle chinesische Medizin (TCM), die fernöstliche Raumlehre „Feng Shui“ oder das „I Ging“. Auch wenn sich die Elemente teilweise mit den Prinzipien der westlichen Elemente-Lehre zu decken scheinen, lassen sie sich nicht vollständig übertragen, da sie vereinzelt in der Bedeutung voneinander abweichen, wie die folgenden Erklärungen veranschaulichen:

IGing15-HolzHolz: Das Element Holz steht für den Beginn, ähnlich einem Baum, der neue Blätter hervorbringt. Holz repräsentiert das Schöpferische und Praktische und die Naturliebe. Die entsprechende Jahreszeit ist der Frühling, die Himmelsrichtung ist der Osten.

IGing14-FeuerFeuer: Wie in der westlichen Elemente-Lehre steht das Feuer für Tatendrang, Begeisterungsfähigkeit, Lebensfreude und Aktivität, ebenso für Egoismus und Aggressivität. In der chinesischen Lehre verkörpert es außerdem noch Inspiration und Intuition.  Die dazugehörige Jahreszeit ist der Sommer, die symbolische Himmelsrichtung der Süden.

IGing13-ErdeErde: Auch nach der chinesischen Philosophie repräsentiert die Erde Stabilität und Zuverlässigkeit. Das Element Erde symbolisiert die Jahreszeit Spätsommer. Eine dazugehörige Himmelsrichtung gibt es nicht, die Erde steht schlichtweg für die Himmelsmitte.

IGing12-MetallMetall: Dieses Element steht für Tatendrang und Fortschritt. Metall ist auch berechnend, entschlossen und auf Erwerb ausgerichtet. Man könnte das Metall mit einer Mischung aus Erde und Luft vergleichen. Die dazugehörige Jahreszeit ist der Herbst und die Himmelsrichtung der Westen.

IGing16-WasserWasser: Im Gegensatz zur westlichen Astrologie ist hier nicht die Welt der Emotionen angesprochen. Wasser ist klar, durchsichtig und voller Bewegung; außerdem ist es farblos und neutral – und hier liegt auch der Schwerpunkt in der Bedeutung: Achtsamkeit, Mitteilsamkeit und Ruhelosigkeit spricht man dem Wasser zu. Die Chinesen ordnen dem Wasser den Planeten Merkur zu, was einer Verwandtschaft mit dem Luftelement entspricht. Die Jahreszeit des Wassers ist der Winter, die passende Himmelsrichtung der Norden.

In der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre gibt noch eine sehr wichtige Theorie, auf der ALLE Funktionen in der Astrologie, im I-Ging, im Feng-Shui u.a. basieren: Es geht hier um den „Wandlungsprozess“ beziehungsweise „Fütterungsprozess“ der Elemente untereinander, die in unserer westlichen Astrologie in dieser Form nicht existiert. Gemeint ist hier eine wechselseitige Erzeugung bzw. gegenseitige Vernichtung, die die Grundphilosophie bildet und so aussieht:

  • Holz erzeugt Feuer
  • Feuer bringt Erde hervor
  • Erde hinterlässt Metall
  • Metall erzeugt Wasser
  • Wasser erzeugt wiederum Holz
  • Wasser löscht Feuer
  • Feuer zerstört Metall
  • Metall zerschlägt Holz
  • Holz zerstört Erde
  • Erde vernichtet Wasser

Grafisch sind dies dann so aus – es handelt sich hier um einen Prozess, der von jedem Schüler der chinesischen Astrologie erlernt werden muss:

IGing19

Hat man sich diese Prinzipien verdeutlicht, wird klar, dass der Ansatz in der chinesischen  Astrologie oder dem I-Ging ein ganz anderer ist als in unserer abendländischen Elemente-Lehre. Die Elemente werden hier nicht nur kombiniert, sondern die Ergänzung oder derKampf untereinander spielen eine wesentliche Rolle: Ein von Wasser dominierter

Mensch besiegt einen Feuer-Typus, indem er dessen Ehrgeiz „auslöscht“. Ein Feuer-Mensch erobert sehr schnell den Metall-Typus, indem er ihn buchstäblich zum schmelzen bringt, während der Metall-Typ den Holz-Menschen durch offenen Angriff erobert usw…
Die Leserin oder der Leser hat hier sicherlich bemerkt, dass sich die chinesische Betrachtungsweise nicht unbedingt mit unserer abendländischen Theorie mischen lässt, auch wenn sich die Wandlungsprozesse teilweise auch in „unserer“ Lehre abbilden lassen. Es handelt sich hier um zwei verschiedene Systeme, die sich bestenfalls ergänzen und gut nebeneinander stehen. Trotzdem schadet es nicht, die „fremden“ Elemente zu beschnuppern und sich in noch unbekannte Betrachtungsweisen einzulesen, geben sie doch auch Aufschluss über die Denkweise anderer Kulturen.

Die chinesischen Elemente

IGing11Wer sich in der chinesischen Elementenlehre auskennt, verfügt über ein ein solides Basiswissen in der alten chinesischen Philosophie. Denn diese Elementenlehre – auch “Die Fünf Wandlungsphasen” genannt – bildet eine essentielle Grundlage , die u.a. in der chinesischen Astrologie, der chinesischen Raumkunde (“Feng Shui”), im Shiatsu, Taijiquan oder Qigong eine entscheidende Rolle spielt. Darüber hinaus kommt die Elementelehre in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sowie der  Akupunktur und mittlerweile auch in den ganzheitlichen Ansätzen  der neueren westlichen Medizin zum Einsatz.

China verfügt über eine Jahrtausende alte und tief verwurzelte Kultur, die zwar zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die Kolonialisierung und Mitte des 20. Jahrhunderts durch eines der übelsten Geschehnisse in der Geschichte – dem Marxismus –  für den Niedergang der traditionellen Philosophie und ein radikales Umdenken in China sorgte, doch die einstige chinesische Weltanschauung lebt heute in vielen Weisheitslehren, die heute auch im Westen ausgeübt werden, weiter. Auch das Verständnis von Yin und Yang (hierzulande “Polarität” genannt) ist in der Elementenlehre entscheidend, denn die einzelnen Elemente sind entweder männlicher oder weiblicher Natur.

Was dabei chinesische Elementenlehre im Wesentlichen ausmacht, ist die Beeinflussung der Elemente untereinander. Sie können sich also gegenseitig erzeugen, sich erschöpfen, sich behindern oder sich kontrollieren. Hier kann eine regelrechte Dynamik entstehen, die eine entscheidende Rolle spielen.

Im Gegensatz zu der westlichen  Elemente-Lehre gibt es in dieser daoistischen Naturbeschreibung keine vier, sondern fünf Elemente. Sie bestehen aus Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser:

IGing15-Holz    IGing14-Feuer    IGing13-Erde    IGing12-Metall      IGing16-Wasser

Feuer, Erde und Wasser gibt es in unserer abendländischen Elementenlehre ebenso, doch sie werden zum Teil anders betrachtet und interpretiert. So steht das Element Feuer in der chinesischen Philosophie für Enthusiasmus, Tatendrang, aber auch für Egoismus und entspricht demzufolge ein Stück weit der westlichen Interpretation. Der Schwerpunkt liegt in der chinesischen Philosophie jedoch in der Ausgestaltung. So hat das Element Feuer hier durchaus etwas Schöpferisches, wogegen in der Akzent in der westlichen Elementelehre auf der Begeisterungsfähigkeit liegt.

Das Element Erde wird in der chinesischen Weisheitslehre ähnlich wie bei uns interrpretiert. Hier geht es nämlich um Fruchtbarkeit und Wachstum. Allerdings ist die Bewegungsrichtung dieses Elements beweglich, während es in unserer Elementekunde eher als statisch betrachtet wird.

Fast gänzlich anders wird das Element Wasser gedeutet. Nach  der daoistischen Theroie fließt das Wasser überall hin und kennzeichnet deshalb Unbeständigkeit und Anpassungsfähigkeit gleichermaßen. Ebenso ist das Wasser-Element ein Signifikator für die Kommunikation, deshalb ist es sehr eng mit unserem westlichen Luft-Element verwandt, nur mit dem Unterschied, dass es gleichzeitig auch für Verständnis steht (was wiederum dem westlichem Element Wasser entspricht).

Das Element Luft hingegen fehlt in der chinesischen Philosophie, dafür gibt es in dieser Weisheitslehre die Elemente Holz und Metall, die in unserer Philosophie wiederum gänzlich fehlen. Holz ist für unser Verständnis dem Element Feuer sehr ähnlich, denn es steht für Expansion und Wachstum. Metall hingegen entspricht einer “Mischung” aus Erde und Luft.

Mehr über jedes einzelne Element aus der chinesischen Philosophie in Kürze in diesem Blog. Ich freue mich auf Besuche und Kommentare.

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